Nach dem Ende des 2. Weltkrieges bot das Sportgelände ein Bild der Zerstörung. Auf dem Sportplatz waren Bombentrichter zu finden, die Sporthalle war arg in Mitleidenschaft gezogen und die Hochwasserschäden waren praktisch seit 1942 nicht mehr behoben worden.
Diese Szenerie fanden die in Haßfurt verbliebenen und die ersten, aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden FC-ler vor.
Es entstand jedoch schnell der Wunsch, den FC wieder aufleben zu lassen. Doch jegliche Vereinstätigkeit war von der Militärregierung verboten. Zudem bestand rein juristisch der FC Haßfurt nach dem Zwangszusammenschluss mit dem TV Haßfurt am 04.08.1938 nicht mehr. So musste erst einmal die Militärregierung überzeugt werden, dass der Verein politisch unbedenklich sei und eine Lizenz erhalten könne. Es mussten Personen gefunden werden, die politisch nicht vorbelastet waren und unbedenklich Vereinspositionen über nehmen konnten.
Doch diese Hindernisse waren in erstaunlich kurzer Zeit überwunden und so konnte bereits am 03. Oktober 1945 im "Bayerischen Hof" die Wiedergründungsversammlung abgehalten werden. Wegbereiter für diesen Neuanfang waren insbesondere Hermann Hörner und Willi Hartmann. Beiden soll ein Ehrenplatz in der Geschichte des Vereins eingeräumt werden. Hermann Hörner fand eine Anstellung als Fahrer bei der Militärregierung und lag fortan seinen Vorgesetzten mit seinen FC-Anliegen in den Ohren. Willi Hartmann hatte es durch seine halbjüdische Abstammung etwas leichter und stand uneigennützig für die FC-Idee ein.
Es galt nun für den FC Haßfurt seine Sportstätten insoweit wieder herzustellen, dass der Sportbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. So wich man erstmal auf den Sportplatz "Am Gries" aus, wo man bis Juni 1947 den Spielbetrieb durchführte.
Gleichzeitig wurde natürlich am alten Gelände fleißig gearbeitet, wobei vor allem der Zugang ein Problem war, da die Mainbrücke im April 1945 von den deutschen Truppen gesprengt worden war. Durch eine von den Amerikanern erbaute Pontonbrücke, später einem städtischen Nachenverkehr und einer aus zwei Schleppkähnen errichteten Fähre wurde der Mainübergang provisorisch aufrecht erhalten, bis im November 1946 die neue Mainbrücke eingeweiht werden konnte.
Da keine Maschinen zur Verfügung standen, wurde in mühevoller Handarbeit die Errichtung der Sporthalle, die Erstellung eines Brunnens und einer Aschenbahn, sowie natürlich die Wiederherstellung des Sportplatzes durchgeführt.
Über 10.000 Arbeitsstunden mussten aufgewendet werden, bis am 01. Juni 1947 das Sportgelände mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC 05 Schweinfurt vor ca. 4.000 Zuschauern eingeweiht wurde.
03.10.1945 | Wiedergründung des 1. FC Haßfurt im Gasthaus "Bayerischer Hof" mit 48 Mitgliedern in Anwesenheit eines Vertreters der amerikanischen Militärregierung. Ludwig Kestler wird zum 1. Vorstand gewählt. |
14.04.1946 | In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird eine Vereinssatzung beschlossen. |
1946 | Freundschaftsspiele werden am Sportplatz "Gries" ausgetragen. Zu dieser Zeit stellte der FC bereits vier Mannschaften. Im Laufe des Jahres werden verschiedene Abteilungen gegründet: Fußball, Handball, Korbball, Leichtathletik, Tischtennis, Theatergruppe |
Sept. 1946 | Der FC qualifiziert sich in einer Ausscheidungsrunde für die 1. Unterfränkische Liga, die im September mit den Punktspielen beginnt. |
13.01.1947 | Generalversammlung in der die Vereinsfarben rot-weiß endgültig festgelegt werden. |
08.02.1947 | Mit einem Faschingsball im "Zentralsaal" tritt der FC wieder gesellschaftlich in Erscheinung. |
22.03.1947 | Die Militärregierung erteilt durch das Landratsamt Haßfurt mit der Nr. A-336-146 die Lizenz für die Laienspieltruppe. die ein wichtiger Einnahmenbeschaffer wird. |
05.06.1947 | Sportplatzeinweihung mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC 05 Schweinfurt (damals Süddeutsche Oberliga). Ergebnis: 0:5 |
1947 | Nach miserablen Spielergebnissen steigt der Verein in die Bezirksklasse 1 ab. |
07.10.1947 | Der Verein erhält nach einem langen Behördenweg die endgültige Lizenzierung durch das Landratsamt. |
20.06.1948 | Die Währungsreform tritt in Kraft. |
16.08.1948 | Das Verhältnis zum TV Haßfurt war wieder einmal Gegenstand heftiger Diskussionen. In einer gemeinsamen Ausschußsitzung wurden neben formellen Angelegenheiten auch die sportlichen Aktivitäten aufgeteilt. Kein Verein hielt sich jedoch letzlich an die Vereinbarungen. |
1948 | Der FC scheitert in den Aufstiegsspielen zur Unterfränkischen Kreisliga und spielt weiter in der Bezirksklasse 1 |
1948/1949 | Aus dieser Saison liegen kaum Spielergebnisse vor. Im Frühjahr nimmt die Reservemannschaft den Spielbetrieb wieder auf. |
1950 | Ludwig Kestler wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Anfang 1950 zählt der Verein 361 Mitglieder. Der FC spielt A-Klasse. |
1951 | Der FC steigt als zweiter der Spielzeit 1950/51 "am grünen Tisch" in die Kreisliga auf. |
1951/1952 | Haßfurt belegt in der Kreisliga (II. Amateurliga Unterfranken) einen Mittelplatz. Erweiterung der Sporthalle und das 35-jährige Jubiläum. |
1953 | In der Amateurliga Ufr. II belegt der FC den 3. Platz. |
01.04.1953 | Der FC Haßfurt wird erst zu diesem Zeitpunkt durch den Eintrag in das Vereinsregister rechtsfähig. Die Spielerversammlungen fanden zu dieser Zeit öffentlich im Clubheim statt. Dabei haben sich die anderen Gäste ruhig zu verhalten und das Kartenspielen zu unterlassen. |
1954 | Der FC Haßfurt wird Meister der II. AmateurligaUnterfranken Ost und wird begeistert gefeiert. Auch die Jugend kommt zu Meisterehren. Zum TV Haßfurt herschen normale Beziehungen, obwohl der TV entgegen den Abmachungen aud dem Jahr 1948 eine eigene Fußballabteilung gründet. Sogar die Anlage einer 4ßß-Meter-Bahn auf dem FC-Gelände wollte man dem Rivalen zugestehen, was dann aber doch nicht zustande kam. |
02.12.1954 | Ein Eisenbahnunglück in Belgien überschattete das Vereinsleben. Der 2. Vorsitzende Karl Anton Merkle und der Elektromeister Anton Hertinger kamen bei der Heimfahrt vom Besuch eines Länderspiels in England ums Leben. |
1955 | Ludwig Hofmann wird Vereinswirt und seine Ehefrau übernimmt für mtl 10,00 DM und freier Fahrt zu den Auswärtsspielen das Waschen der Sportkleidung. Die Ehefrauen der 1.-Mannschaftsspieler dürfen fünfmal umsonst zu den Auswärtsspielen mitfahren, die weibliche Begleitung der ledigen Spieler nur viermal. |
1955 | Jugend wird Unterfränkischer Meister |
1956 | Die Umzäunung und Beleuchtung des Sportplatzes wird in Angriff genommen. Viele Betriebsmannschaften (Hiernickel, Waldi, Auto-Schenk, Kohelnhandlung Jakob, Sparkasse, Haßfurter Tagblatt) entstehen. Der BFV untersagt dem FC seinen Fußballplatz zur Verfügung zu stellen, woran sich aber niemand wirklich hielt. |
30.06.1956 | Anlässlich der Generalversammlung wird beschlossen, die Vorstandschaft künftig für zwei Jahre zu wählen. Es existieren fast keine Unterlagen, bei welchen Vereinen der FC die Patenschaft übernommen hat. Im Jahr 1956 werden jedoch der TSV Westheim und der SC Eltmann genannt. |
1956/1957 | Der FC Haßfurt erringt im 40. Jahr seines Bestehens die Meisterschaft in der II. Amateurliga Unterfranken. In den Aufstiegsspielen ( u. a. gegen Büchenbach, FC Bayreuth, SW Nürnberg) vor teilweise 4.000 Zuschauern gelang der Aufstieg in die 1. Amateurliga/Bayernliga. |
1958 | Nach dem glanzvollen Aufstieg konnte die Mannschaft die Bayernliga nicht halten. Den damaligen Berichten zu zufolge ruhte man sich auf den Lorbeeren aus und die Trainingsbeteiligung war sehr gering. Immerhin erreichte man einen Zuschauerschnitt von 1.520 pro Heimspiel und konnte mit dem Zusammenbleiben der Mannschaft den Grundstein für die großen Erfolge des Jahres 1961 legen. |
März1958 | Beachtenswerte Erfolge erzielt die FC-Jugend, aus der einige Spieler(wie Ludwig u. Willi Müller, Josef Hoh und Robert Linsner) der späteren Erfolgself heranwuchsen. |
05.07.1958 | In der Generalversammlung werden die Weichen für die Errichtung des Stadionneubaus gestellt und die Pläne zur Erweiterung der Sporthalle deshalb fallen gelassen. |
26.05.1958 | Der ehemalige Vorsitzende des FC Haßfurt, Louis Frank, der wegen der Naziherrschaft sein Amt niederlegen musste, weilt zu einem Besuch aus den USA in Haßfurt und wird mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. |
1958/1959 | In dieser Saison gelang wiederum die Meisterschaft in der II. Amateurliga und auch in den Ausscheidungsspielen gegen den VfR Goldbach konnte man sich deutlich durchsetzen. |
1959 | Die Gedanken drehten sich um den Neubau und die Umgestaltung des Sportgeländes. Sogar die Beteiligung an einem von der Stadt geplanten Freibad westlich der Mainbrücke war vorgesehen. Der FC wollte damals auch Tennisplätze errichten, was allerdings erst 21 Jahre später in Erfüllung ging. |
Nov. 1959 | Das Wasserwirtschaftsamt erklärt sich mit der Errichtung der Neuanlage nördlich entlang des Altachweges einverstanden. Der alte Sportplatz wird mit Hilfe von Gefangenen der damaligen Jugendstrafanstalt wieder hergerichtet. |
1959/1960 | Der FC gestaltet die Saison 1959/60 in der I.Amateurliga erfolgreich und belegt am Ende den hervorragenden 5. Rang. |
26.05.1960 | Rudi Zapf wird zum 1. Vorstand gewählt und sein Vorgänger Anton Tschiggfrey wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. |
23.07.1960 | An diesem Tag fällt die entgültige Entscheidung über das neue Sportgelände. Der Stadtrat tagt auf den "Mainwiesen" und gibt sein ok zum Grundstücksverkauf. |
1960/1961 | Der FC Haßfurt wird Amateurmeister der Bayernliga Nord. Beim Spiel am 19.03.1961 gegen den FC Bamberg kommen 12.000 Zuschauer an den alten Sportplatz, Dieses Ereignis ist für alle, die dabei gewesen sind, bis heute unvergessen. |